Sacharow-Preis 2020: Europaabgeordnete einigen sich auf Finalisten
Die demokratische Opposition in Belarus, Guapinol-Aktivisten und Berta Cáceres sowie der Erzbischof von Mosul kamen am Montag in die engere Wahl für den Sacharow-Preis 2020.
Nach einer gemeinsamen Abstimmung der Europaabgeordneten in den Ausschüssen für auswärtige Angelegenheiten (AFET) und Entwicklung (DEVE) am Montag, dem 12. Oktober, stehen die Finalisten für den Sacharow-Preis für geistige Freiheit 2020 fest. Folgende Personen bzw. Personengruppen wurden ausgewählt:
- Die demokratische Opposition in Belarus, repräsentiert durch den Koordinierungsrat, eine Initiative von mutigen Frauen sowie Persönlichkeiten aus Politik und Zivilgesellschaft;
- Guapinol-Aktivisten und Berta Cáceres in Honduras;
- Msgr. Najeeb Mikhael Moussa, Erzbischof von Mosul, Irak.
Nächste Schritte
Die Konferenz der Präsidenten des Europäischen Parlaments (Präsident und Fraktionsvorsitzende) wählt am Donnerstag dem 22. Oktober den endgültigen Preisträger aus. Der Preis selbst wird am 16. Dezember im Rahmen einer Zeremonie im Plenarsaal des Parlaments verliehen.
Hintergrund
Der Sacharow-Preis für geistige Freiheit wird jedes Jahr vom Europäischen Parlament verliehen. Er wurde 1988 ins Leben gerufen, um Einzelpersonen und Organisationen zu ehren, die die Menschenrechte und Grundfreiheiten verteidigen. Er ist zu Ehren des sowjetischen Physikers und politischen Dissidenten Andrej Sacharow benannt und mit 50 000 Euro dotiert.
Im vergangenen Jahr ging der Preis an Ilham Tohti, einem uigurischen Wirtschaftswissenschaftler, der für die Rechte der uigurischen Minderheit in China kämpft.